Armand Gatti

Armand Gatti, geboren am 24. 1. 1924 in Monaco als Sohn eines Straßenkehrers und einer Putzfrau; mit 16 Jahren schloss er sich der Rèsistance an, wurde mit 18 Jahren zum Tode verurteilt und zu Konzentrationslagerhaft begnadigt. Er brach aus dem Lager aus und schlug sich nach England durch, wo er Mitglied einer Fallschirmjägerkampfgruppe wurde. Nach dem Krieg arbeitete er als Journalist und Reporter und gelegentlich (z. T. in Zusammenarbeit mit Chris Marker) als Dokumentarfilmer. Dabei machte er ausgedehnte Reisen (UdSSR, China, Nordkorea, Vietnam, Mittelamerika), wurde in Guatemala Zeuge des von den USA unterstützten Putsches gegen die linke Regierung Arbenz (1954) und machte in Nicaragua Erfahrungen mit den Gefängnissen der Somoza-Familie. Seit Ende der fünfziger Jahre nur noch als Dramatiker und Filmregisseur tätig. Anfang der siebziger Jahre lebte Gatti wiederholt für längere Zeit in Berlin. 1983–1985 leitete er in Toulouse das „Atelier de crèation populaire“, eine Art Theater-, Film-, Mal-, Druck- und Schreibwerkstatt. 1985 wurde, unterstützt durch das „Ministère de la culture et de la francophonie“ in Montreuil bei Paris das „Centre international de création“ gegründet, von wo aus Gatti und seine Mitarbeiter Theaterprojekte in Frankreich und im Ausland organisierten. Zur Vorbereitung dieser Projekte hielt sich Gatti meist für mehrere Monate ...